Nachdem im Januar 2024 der zweite Verdichter unserer 200-A 201.A07 kaputt gegangen war, habe ich von Viessmann über den Heizungsbauer folgende Rückmeldung erhalten:
Aktuell entwickelt unsere Forschungs- und Entwicklungsabteilung eine individuelle Lösung speziell für dieses Problem. Die Lösung, welche unter anderem einen überarbeiteten Verdichter beinhaltet, soll im Laufe des zweiten Quartals dieses Jahres zur Verfügung stehen.
Wir nehmen die o.g. Anlage in eine interne Liste auf und werden aktiv auf Sie und den Endkunden zukommen, sobald eine Reparatur durchgeführt werden kann.
Aber ratet mal, was passiert ist? Wie immer wenn Viessmann sagt sie melden sich, ist schlichtweg wieder nichts passiert. Im Sommer habe ich nochmal beim Heizungsbauer nachgefragt. Leider auch da keinerlei hilfreiche Informationen mehr erhalten, meine Mails blieben unbeantwortet.
Also habe ich Mitte Juli wieder den Kontakt zu Denkinger aufgenommen mit der dringenden Bitte um Unterstützung. Zumal ja Denkinger unser Vertragspartner ist, da die Heizung Teil des Hausbauvertrages war und der Heizungsbauer von Denkinger beauftragt wurde.
Dann gingen wieder ein paar Wochen ins Land, und Anfang September fand ein erster Termin bei uns statt. Es wurde geklärt was zu tun ist. Das musste dann wieder mit Viessmann geklärt werden, was natürlich wie üblich wieder ein paar Wochen gedauert hat. Im November war es dann endlich so weit und es stand fest, dass wir von Viessmann eine neue Vitocal 150-A in der Variante A08 bekommen.
Zuerst wurde die alte Wärmepumpe im Keller demontiert und in zahlreiche mehr oder weniger handliche Einzelteile zerlegt. Das Kältemittel wurde abgepumpt, dann wurde das große Gestell zersägt, dass es überhaupt durch das eher enge Treppenhaus gepasst hat.
Dann wurde gleich die Inneneinheit der neuen Wärmepumpe installiert und angeschlossen. Da durch die zahlreichen Wartezeiten inzwischen auch die Heizsaison begonnen hatte (genau das wollte ich ja eigentlich vermieden…), haben wir erstmal ein Ersatzheizgerät bekommen.
In den nächsten Tagen war dann der Maurer fleissig und hat die Löcher im Keller zugemauert, die Rohrdurchführungen eingepasst, sorgfältig abgedichtet, isoliert und letztendlich die Lichtschächte mit Schotter verfüllt und ein Fundament für die neue Außeneinheit erstellt.
Dann war wieder einmal warten angesagt. Knapp 3 Wochen hatten wir also dann das „Vergnügen“ mit der Ersatzheizung, bis diese dann eines Abends auch aufgegeben hat und kein Lebenszeichen mehr von sich gab. Der Heizungsbauer hat sich bemüht und noch einen Techniker vorbeigeschickt, aber da war nichts zu machen. Also noch 2 Tage ohne Heizung und Warmwasser überbrückt, bis dann Ende November das Außengerät geliefert wurde. Die Installateure haben schwer gekämpft, offenbar lief die Inbetriebnahme auch nicht ganz rund, aber letztendlich hat es dank heldenhaftem Einsatz dann am Ende funktioniert.
Und nun läuft sie seit gut 5 Wochen…und läuft und läuft. Die neue OneBase E3 Regelung zeigt ein gänzlich anderes Verhalten als die alte WO1C. Sie moduliert sehr weit herunter. teilweise sogar auf unter 400W, läuft dann tagelang, ja sogar wochenlang ohne den Verdichter abzuschalten einfach durch. So wie man sich das wünscht für eine gut ausgelegte Wärmepumpe. Damit sind wir erstmal sehr zufrieden.
Auch die Effizienz scheint sehr ordentlich zu sein. Man darf diesen Zahlen allerdings nicht zu 100% vertrauen. Der Stromverbrauch, den die ViCare App anzeigt, ist niedriger als der tatsächliche Stromverbrauch. Im Dezember hat die Wärmepumpe am Stromzähler gemessen 445 kWh verbraucht. Die Thermische Energie kann ich nicht überprüfen, aber man kann wohl stark davon ausgehen, dass Viessmann hier nicht zu seinen Ungunsten rechnet.
Selbst mit den realen 445 kWh gerechnet, komme ich hier noch auf einen Faktor von deutlich über 4, was bei diesen Temperaturen im Dezember wirklich hervorragend ist.
Nur leider wurde die Begeisterung inzwischen auch schon wieder gedämpft, als eines Abends ein lautes Geklacker (manch anderer beschreibt es als Hammerschmiede…) aus dem Garten zu vernehmen war. Am Außenring des Ventilators hat sich durch die Abtauvorgänge Eis gebildet, an welchem die Ventilatorflügel streifen. So sitzt man also bei Nacht und Nebel mit dem Fön vor einer einer nagelneuen Viessmann Wärmepumpe, um wieder Ruhe zu haben. Unglaublich.
Das selbe Problem hatten auch zahlreiche verärgerte Besitzer der Vitocal 250-A, wie man in der Viessmann Community sehen kann. Man muss sich schon ernsthaft fragen, wie Viessmann seine Produkte testet. Und wie man damit bei Stiftung Warentest auch noch Testsieger werden kann. Was hilft mir eine herausragende Effizienz, wenn das Gerät nicht wintertauglich ist. Es gibt wohl eine Ventilatorringheizung als Zubehör, jedoch ist diese erst ab Softwarestand 2440 per Parameter aktivierbar und aus meiner Sicht auch nur eine Notlösung, um einen konstruktiven Mangel zu umgehen. Noch dazu gibt es zahlreiche Berichte, dass Viessmann hierfür stattliche Summen verlangt, nur damit die Wärmepumpe dann auch bei Frost funktioniert. Nochmal unglaublich.
Ich hatte ja wirklich gehofft, dass die neue 150-A jetzt einfach läuft, und Viessmann mich nach dem 200-A A07 Desaster doch noch mit Qualität überzeugen kann. Aber offenbar ist es zu viel verlangt, eine Wärmepumpe von Viessmann haben zu wollen, die einfach nur funktioniert. Ich pack dann mal den Fön aus, es schneit draussen…