Ziemlich genau vor einem Jahr, im Januar 2023, hatte ich die Wärmepumpe nach Absprache über die Viessmann Community auf Rücklaufregelung umgestellt. Dadurch wird das Problem umgangen, dass die Wärmepumpe nach den 3 Minuten Mindestlaufzeit sofort abschaltet weil die Vorlauftemperatur bedingt durch den Vollgas-Startvorgang kurzzeitig die Ausschaltschwelle erreicht. Denn die Rücklauftemperatur ist sehr viel träger, ändert sich viel langsamer und spiegelt eher die wirkliche Bodentemperatur wieder als die Vorlauftemperatur. Das hat auch wunderbar funktioniert, seither lief die Wärmepumpe sehr gut, keine unnötigen Takte, eigentlich alles soweit in Ordnung.
Trotzdem hat sich nun der zweite Verdichter, der im Januar 2022 eingebaut wurde, nach nur 1649 Starts und 4592h wieder selbst zerstört. Mechanische Quietschgeräusche, Vibrationen und hohe Temperaturen nach kurzer Zeit. Das führt dann dazu, dass die Heißgastemperatur stark ansteigt, bis die Regelung dann mit der Kältekreismeldung 22 abschaltet. Wie beim letzten Mal auch.
114°C Heißgastemperatur bei der Warmwasserbereitung bis zum Abbruch:
Der Verdichter wird innerhalb weniger Minuten sehr heiss:
Wie geht es jetzt weiter? Alle 2 Jahre einen neuen Verdichter einzubauen macht keinen Sinn. Zumal das R410A Kältemittel ab 2025 sowieso eingeschränkt wird.
Schon vor 2 Jahren hat Viessmann versprochen, die Anlage auszutauschen. Wegen Lieferproblemen aber nicht möglich gewesen, letztes Jahr hatte ich wieder die Info bekommen, Viessmann meldet sich, wenn wieder Anlagen verfügbar sind. Das ist natürlich nie passiert. Wenn Viessmann sagt “wir melden uns” kann man das erfahrungsgemäß eher interpretieren als “du wirst ganz sicher nie wieder was von uns hören”.
Inzwischen gibt es viele andere Betroffene, schaut mal auf die Seite www.smarterpapa.de, da geht’s ebenfalls um die miserablen Erfahrungen mit der Firma Viessmann. Dort kam auch die Info an, dass es ggf. ein Umrüstkit für die 200-A AWCI 201.A07 geben wird, um das Problem mit den sterbenden Verdichtern zu lösen. Ob das noch eine Option ist? Ich habe Zweifel…
Schon wieder sind einige Monate vergangen. Bezüglich Heizungstausch hat sich absolut nichts bewegt. Viessmann antwortet auch nicht auf meine Mails mit Fragen zur weiteren Vorgehensweise. Über den Heizungsbauer war leider nur ein kurzes Statement mit der Bitte um Geduld wegen den Lieferkettenproblemen zu bekommen. Immerhin. Glücklicherweise läuft sie diese Heizsaison bisher ohne Probleme, sonst wäre meine Geduld wahrscheinlich längst am Ende.
Der Verdichter-Tausch ist inzwischen ziemlich genau ein Jahr her, und ich habe mal wieder in die Anlage geschaut. Wie erwartet kein schöner Anblick. Vor allem die Lötstelle sieht inzwischen nicht mehr vertrauenserweckend aus und das Kondenswasser hat auch seine Spuren hinterlassen.
Inzwischen ist auch die Frage aufgekommen, ob die neue Generation überhaupt besser ist, denn auch dort gibt es noch viele Probleme. Vor allem hat sich Viessmann bei der neuen E3 Steuerung dazu entschieden, dem Endkunden jegliche Parametereinstellungen zu sperren. Das geht nun nur noch mit viGuide App und Fachpartner-Account. Als Kunde ist man völlig ausgesperrt aus seiner eigenen Anlage, hilflos, angewiesen auf den sogenannten Fachpartner. Der hat sicherlich keine Lust, jeden Tag vorbeizukommen um hier und dort mal einen Parameter zu ändern. Diese Vorgehensweise ist völlig inakzeptabel und für mich unverständlich wie so eine kundenfeindliche Entscheidung getroffen werden konnte. Ob es diesbezüglich Änderungen geben soll, dazu wollte sich noch niemand äußern.
Wie auch immer, so hatte ich nun lange Zeit um die Anlage zu beobachten, einige Dinge zu optimieren, und vor allem die Softwareprobleme aufzudecken. Das sind leider einige, die ich auch in der Viessmann Community mit Viessmann diskutiert habe (naja, ich hab’s zumindest versucht…), aber leider zeigt sich Viessmann hier nicht sehr einsichtig und nicht kooperativ.
Also, hier nun einige Punkte die auffällig sind und die ich persönlich für Bugs halte.
Dieses Softwareproblem ist aus meiner Sicht ein ernsthaftes Problem, weil es sich vermutlich sehr negativ auf die Lebensdauer des Verdichters auswirken dürfte.
Darum geht es:
Auf dem Bild kann man einiges erkennen. Zuerst wird um 14:00 Warmwasser bereitet bis 14:30. Danach erfolgt eine Heizpause bis kurz nach 15:45, dann startet ein Heiztakt. Die Pause zwischen 14:30 und 15:45 war kurz genug, damit bei diesem Start kein “Kaltstart” notwendig war. D.h. der Verdichter ist NICHT mit voller Leistung angelaufen, sondern auf reduzierter Leistung. Nach kurzer Zeit wurde dann die Leistung noch weiter herunter moduliert, so dass die Anlage mit ca. 870W weiter lief, bis um kurz nach 18 Uhr die Vorlauftemperatur die Ausschaltschwelle erreicht hat. Soweit so gut. Dann folgte eine längere Pause, die Vorlauftemperatur ist wieder abgefallen, bis um ca. 21:40 die Einschaltschwelle wieder erreicht war. Hier waren nun ca 3,5h seit dem letzten Takt vergangen, in diesem Fall macht die Vitocal einen Kaltstart. Das heisst: VOLLGAS! Der Verdichter läuft mit 100% Leistung los, und zwar exakt für 3 Minuten (180s).
Im Logbuch sieht das beispielsweise so aus:
14:52:05 Primärquelle 20%, Einschalthysterese erreicht
14:53:05 Verdichter 1 40% Leistungsanforderung
14:56:06 Verdichter 1 0% Ausschalthysterese erreicht
15:06:54 Primärquelle 20%, Einschalthysterese erreicht
15:07:45 Verdichter 1 40% Leistungsanforderung
15:11:02 Verdichter 1 0% Ausschalthysterese erreicht
15:30:56 Primärquelle 20%, Einschalthysterese erreicht
15:31:56 Verdichter 1 40% Leistungsanforderung
15:34:58 Verdichter 1 0% Ausschalthysterese erreicht
15:47:22 Primärquelle 20%, Einschalthysterese erreicht
15:48:21 Verdichter 1 40% Leistungsanforderung
15:51:24 Verdichter 1 0% Ausschalthysterese erreicht
Die Wärmepumpe entfaltet in diesen 3 Minuten die volle Heizleistung, d.h. die Vorlauftemperatur steigt sehr schnell an. Das ist ist auch völlig logisch und voraussehbar. Aber dann passiert es: Die Regelung erkennt “Ausschaltschwelle erreicht” und schaltet den Verdichter nach exakt 180s Mindestlaufzeit sofort wieder ab. Die Vorlauftemperatur kühlt innerhalb weniger Minuten wieder ab, und das Spiel geht von vorne los. Wieder 3 Minuten Vollgas, dann aus. Und so geht das über Stunden, je nach Außentemperatur auch mal über Tage. Gift für jede Maschine.
Einen großen Einfluss hat die Leistung der Sekundärpumpe, d.h. wie schnell das Wasser durch die Anlage, vor allem durch den Wärmetauscher transportiert wird. Deshalb ist laut Datenblatt ein Mindestvolumenstrom vorgeschrieben, der eingehalten muss. Der liegt bei dieser Anlage bei 1100 l/h laut Datenblatt. In der Praxis haben wir einen weit höheren Volumenstrom. Aus den Durchflussreglern in den Heizkreisverteilern zusammengerechnet laufen hier ca. 1300l/h durch. Die Einzelraumregler habe ich alle ausgeschaltet und demontiert, d.h. der Volumenstrom ist absolut konstant. Theoretisch würde es hier reichen, die Sekundärpumpe mit 77% Leistung laufen zu lassen, dann würde im Normalbetrieb nichts über das Überströmventil zurückfließen. Nun ist es aber leider so, dass die Anlage mit diesem geringen Volumenstrom einfach nicht klarkommt und bei Außentemperaturen deutlich über 0°C gar nicht aus diesen 3-Minuten-Takten heraus kommt, weil die Vorlauftemperatur sofort hoch schießt beim Vollgasstart. Das war dann auch der erste Ansatz von Viessmann, die Leistung der Sekundärpumpe zu erhöhen. Das bringt einen höheren Volumenstrom von geschätzt 1800-2000 l/h, aber es reicht dennoch nicht, um die 3-Minuten-Take zu vermeiden. ABER, das hat natürlich auch einen gravierenden Nachteil, dass die 500-700 l/h Differenz aus den oben genannten 1300 l/h und 1800-2000 l/h irgendwo hin fließen müssen. Mehr als 1300 l/h durch den Heizkreis zu jagen macht keinen Sinn, da das sehr deutliche Strömungsgeräusche im ganzen Haus erzeugt. Also bleibt nichts anderes übrig, als das Überströmventil so weit zu öffnen, dass im Heizkreis wieder die 1300 l/h fließen, und der Rest über das Überströmventil. Das wiederum könnte man als einen thermischen Kurzschluss bezeichnen, was wieder auf Kosten der Effizienz geht. Und Da wären wir auch schon beim nächsten Nachteil, mit 90% Pumpenleistung verbraucht die Anlage ca. 90W im Leerlauf, mit 77% Pumpenleistung nur 60W. D.h. 30W werden rund um die Uhr und 24/7 einfach unnötig verbrannt, nur um das Wasser durch das Überströmventil zu jagen. Effizient ist das nicht.
Da das also auch nicht die richtige Lösung war, hat Viessmann sich darauf festgelegt, dass es an der Hydraulik im Haus liegen muss, dass die Wärme nicht schnell genug abgenommen wird. Das ist seither die Standard-Ausrede für alle die in der Viessmann Community mit diesem Problem kämpfen, und das sind einige, es betrifft auf einige 200-S Wärmepumpen.
So, was heißt nun “abnehmen”? Meine Anlage hat grob gepeilt 150 Liter Wasservolumen. Bei Einem Durchfluss von angenommen 1800 l/h sind das 30 l/min. D.h. es dauert rund 5 Minuten, bis das aufgewärmte Wasser einmal durch die FBH durch ist und abgekühlt zurück kommt.
Fürs “Abnehmen” ist also einzig und allein entscheidend, mit welcher Rücklauftemperatur das Wasser in den Wärmetauscher geht, natürlich abhängig vom Volumenstrom. Und diese Rücklauftemperatur ist dadurch bestimmt, wie stark der Boden in der Heizpause abgekühlt ist, unbeeinflusst vom neu gestarteten Heizvorgang.
Die Spreizung zwischen Vorlauf und Rücklauf liegt bei meiner Anlage ziemlich konstant bei 3K in der Heizphase, in den 3 Minuten Start auch mal bei 4..5 K. Ich sehe daran nichts außergewöhnliches für eine FBH. Wieso sollte mein Heizkreis die Wärme also nicht abnehmen?
Für mich ist das ein ganz klares Softwareproblem. Die Lösung wäre sehr einfach. Die Regelung dürfte während der ersten 3 Minuten, solange der Verdichter mit 100% Leistung anläuft, nicht das Ausschaltkriterium abfragen, sondern erst nach einer Zeit X nachdem heruntermoduliert wurde. Außerdem wäre es absolut sinnvoll, dass die Regelung während den 3 Minuten die Leistung der Sekundärpumpe automatisch auf 100% setzt, und danach auf den parametrierten Wert. Genau so, wie sie es bei der Warmwasserbereitung auch macht. Schon allein diese Änderung mit der Sekundärpumpe würde sicher über 100 kWh Strom im Jahr sparen. Und der Verdichter wäre sicher auch sehr dankbar, wenn er diese 3 Minuten Vollgasstarts nicht mehr stundenlang machen müsste.
Hier noch zum anschauen:
Bug#2: Abtauung mit ausgeschaltetem Verdichter
Dieser Bug ist ein Folgefehler von Bug#1. Wenn es der Vitocal während der 3-Minuten-Startphase einfällt, dass sie jetzt abtauen könnte, dann macht sie das direkt im Anschluss an die 3 Minuten. Leider macht sie das auch dann, wenn während der 3 Minuten die Ausschaltschwelle erreicht wird, was dazu führt, dass die Wärmepumpe nach den 3 Minuten sofort gestoppt wird. Und dann versucht sie, mit ausgeschaltetem Verdichter, eine Abtauung zu machen. Das führt dann zu einer “EEV-Abschaltung” und Fehler 10, 11, 1A
Im Logbuch sieht das so aus:
22:47:53 Einschalthysterese erreicht
22:48:53 Leistungsanforderung Verdichter
22:51:55 Abtauung, Kältekreisumkehr EIN
22:54:49 EEV Abschaltung Kältekreisumkehr AUS
22:54:53 Nachlauf Pumpe Sekundärpumpe 100%
22:56:49 Timer abgelaufen Sekundärpumpe 0%
Und in der Aufzeichnung so:
Durch die EEV-Abschaltung wird vermutlich ein Neustart des Kältekreis-/Heizreglers gemacht. Die Sekundärpumpe wird abgeschaltet, und nach einigen Minuten startet sie wieder neu. Sehr unschönes Verhalten.
Und auch dazu hab ich ein Video gemacht:
Bug#3: Abbruch des Heiztaktes nach Warmwasser-Bereitung
Wenn die Anlage im Heizmodus ist, und dann zur Warmwasserbereitung wechselt, beendet sie nach der Warmwasserbereitung in den allermeisten Fällen den Heizmodus, auch wenn er erst kurz vorher gestartet wurde.
Wenn das 3-Wege-Ventil vom WW auf Heizkreis umschaltet, befindet sich ja noch das Wasser mit 55°C Vorlauftemperatur im Umlauf und die Vorlauftemperatur im Heizkreis steigt kurz an. Offenbar gibt es da keine oder eine zu kurze Wartezeit, bis sich die Vorlauftemperatur für den Heizbetrieb normalisiert hat, denn die Steuerung erkennt sofort “Ausschalthysterese erreicht” und beendet den Heizmodus. Das ist auch ein völlig sinnloses Verhalten und erzeugt unnötige Takte.
Bug#4: Sofortige Erkennung der Einschaltschwelle wenn Sekundärpumpe eingeschaltet wird
Wenn die Sekundärpumpe abgeschaltet ist, sinkt die Wassertemperatur in den Leitungen auf Raumtemperatur ab. Die liegt in aller Regel unter der Einschaltschwelle für den Heizmodus. Wenn nun der Heizmodus wieder aktiviert, wird, schaltet die Anlage die Sekundärpumpe ein, und fragt unmittelbar ab, ob die Einschaltschwelle erreicht ist, noch bevor das Wasser aus der FBH überhaupt am Sensor ankommt. Das ist natürlich völlig unsinnig, da diese unmittelbar nach dem Einschalten gemessene Temperatur NICHT zur Beurteilung der Einschaltschwelle taugt. Aber sinnloses Verhalten sind wir ja inzwischen von der Anlage gewöhnt. Also erkennt sie die Einschaltschwelle und startet sofort.
Dieser Fehler ist besonders lästig, da es viele Situationen gibt, in welchen er auftreten kann:
Wenn nach Überschreitung der Heizgrenztemperatur die Außentemperatur wieder absinkt, und der Heizmodus wieder aktiviert wird
Wenn der Heizmodus durch ein Zeitprogramm abgeschaltet war und dann wieder startet
Nach einer Zwangspause durch den Energieversorger
Wenn für die Sekundärpumpe ein Taktverhalten (Parameter 7319) parametriert ist, um Strom zu sparen
Da dann auch schon nach ein paar Sekunden das wärmere Wasser aus der FBH zurück kommt, aber schon der 3-Minuten-Vollgasstart mit 100% läuft, überschreitet die Vorlauftemperatur auch sofort wieder die Ausschaltschwelle, und es gibt wieder einen 3-Minuten-Takt.
Die Lösung wäre schlicht und einfach, dass die Sekundärpumpe eine gewisse Vorlaufzeit haben müsste, bevor die Einschaltschwelle beurteilt wird. Dies habe ich in der Viessmann Community erfragt, aber als Antwort bekommen dass es diese Möglichkeit nicht gibt.
Bug#5: Permanentbetrieb der Sekundärpumpe
Eigentlich ist das kein “echter” Bug, aber es ist ein sehr unschönes, weil ineffizientes Verhalten. Selbst in den Heizpausen, wenn gerade kein Heiztakt stattfindet, läuft die Sekundärpumpe 24/7 mit der für den Heizbetrieb eingestellten Leistung weiter. Bei 90% Pumpenleistung sind das ca. 60W die sinnlos verschwendet werden um das Wasser im Kreis zu pumpen. Natürlich muss das Wasser umgewälzt werden, um zu erkennen wann die Einschalttemperatur erreicht ist. Aber das würde auch mit weniger Leistung ausreichen. Oder im Taktbetrieb. Der Lässt sich mit Parameter 7319 einstellen, ABER wegen Bug#4 ist diese Option nutzlos.
Bug#6: … ?
Tja, was soll man sagen. Die Software ist einfach grauenhaft.
Problemfall WO1C Steuerung
Diese Regelungsgeneration ist mittlerweile schon sehr alt und längst nicht mehr Stand der Technik. Eine einfache Möglichkeit um ein Softwareupdate einzuspielen gibt es offenbar nicht. Wenn dann müsste eine Platine und ggf. der Codierstecker getauscht werden. Genau weiss ich es leider nicht.
Die beschriebenen Fehler sind Viessmann alle schon lange bekannt, und wurden schon ausgiebig in der Viessmann Community diskutiert. Leider lehnt Viessmann jegliche Softwareänderung zu diesen Themen ab.
Dennoch werden weiterhin Anlagen mit dieser veralteten, fehlerbehafteten und unausgereiften Software verkauft. Ich kann nur jedem davon abraten, sich sowas anzuschaffen.
Oft wurde ich gefragt, was der größte Fehler beim Hausbau war. Inzwischen bin ich mir sicher: Die innenaufgestellte Viessmann Vitocal Wärmepumpe war definitiv der größte Fehler der uns bisher bekannt ist.
Aber der Reihe nach. Ende November 2021 war es mal wieder so weit, die Heizung hat fleissig Störungen produziert (Störung Kältekreis, 10, 22, 22, 92), und so richtig warm wurde es auch nicht mehr.
Jedes mal wenn sie versucht hat, Warmwasser zu bereiten, kam eine Störung. Dann wurde die Warmwasserbereitung abgebrochen, und nach ein paar Minuten wieder gestartet. D.h. sie war ständig damit beschäftigt, Warmwasser zu machen, und hat damit den normalen Heizbetrieb blockiert. Habe das dann an unseren Heizungsbauer gemeldet, und 3 Tage später hatte jemand (wohl Viessmann) per Remotezugriff die Warmwasserbereitung auf elektrische Zusatzheizung umgestellt. Die Wärmepumpe hat dann nur noch den Heizbetrieb gemacht. Die Warmwasserbereitung per elektrischer Zusatzheizung hat sich natürlich umgehend deutlich im Stromverbrauch bemerkbar gemacht. Mir wurde mehrfach versprochen, dass Viessmann innerhalb der Garantiezeit die Stromkosten für die Zusatzheizung übernimmt. Stand heute (Mitte Mai 2022) wurde noch nichts erstattet, obwohl ich es mehrfach angetriggert habe.
Update: Am 18.5. wurden stolze 49€ Stromkostenerstattung überwiesen.
Ferndiagnose: Verdichter defekt
Die Ferndiagnose lautete: Verdichter defekt. Ich bekam eine Auftragsnummer und sollte einen Termin mit dem Viessmann-Service vereinbaren (Nebenbei: Service-Einsatz Nummer 11 innerhalb von 2 Jahren) Dann ging das eigentliche Drama aber erst so richtig los. Erster Anruf bei der Hotline: Die Dame kann keinen freien Termin finden und leitet es regional weiter, es wird sich jemand melden. Niemand hat sich gemeldet. Zweiter Anruf: Oh, es soll der Verdichter getauscht werden, deshalb konnte die Kollegin keinen Termin vereinbaren. Der Verdichter muss vorab per Spedition geliefert werden. Erst dann ist eine Terminvereinbarung möglich. Es wird sich jemand von der Disposition melden. Und…na ratet mal was passiert ist? Wieder nichts! Willkommen in der Servicewüste Viessmann. Über die Viessmann Community konnte ich dann erreichen, dass mich tatsächlich ein kompetenter und freundlicher Herr von Viessmann zurückgerufen hat. Er wollte versuchen, die Lieferung des Verdichters auf die Woche nach Weihnachten einzuplanen, vielleicht gleich am 27.12. Dann ging es auf Weihnachten zu, und ich wusste immer noch nicht ob das klappt. Also wieder angerufen. Wieder einen Mitarbeiter dran gehabt der mir erklärt hat das der Verdichter per Spedition geliefert werden muss. Immerhin konnte er gleich einen Termin nennen: 29.12.2021
Am Morgen des 27.12. klingelte das Handy…ein Fahrer der Spedition, er ist in ner Stunde da. Äähh ok?! Ich dachte am 29.12. Na gut, es kam dann also eine kleine Palette mit dem Verdichter und einer Baugruppe Expansionsventil + Filtertrockner. Am Morgen des 29.12. klingtelte wieder das Handy. Derselbe Fahrer. Er bringt mir nochmal eine Palette. Äääh ok?! Dann kam also nochmal eine Palette mit einem Verdichter drauf. Läuft bei Viessmann, die haben’s im Griff! Schlechter Witz.
Ok, ich also wieder bei der Hotline angerufen (übrigens: Selten unter 20min Wartezeit bei nervtötender Berieselung in der Warteschleife..) und einen Termin vereinbart. Der nächste war leider erst in 3 Wochen frei. Kam ja auch völlig überraschend, wir haben ja erst 8 Wochen gewartet. Nun gut..besser als garnicht.
Drei Wochen später dann, am 18.1.2022 kam ein junger Mann einer Servicefirma deren Name ich hier besser nicht veröffentliche. Er hatte 200km Anfahrt und tauscht Verdichter im Auftrag von Viessmann. Das hat er dann auch getan. Als er ein paar Stunden später fertig war, und die ungeöffnete Schachtel mit der Expansionsventil/Filtertrockner Baugruppe eingepackt hat, habe ich ihn gefragt, ob er das nicht ausgetauscht hat. Doch doch, Viessmann schickt immer das falsche, er hat eines von sich eingebaut. Na gut, was blieb mir erstmal anderes übrig als die Story zu glauben. Ein paar Tage später kam dann der Servicebericht, auf dem explizit stand, dass das Expansionsventil und Filtertrockner ausgelötet, getauscht und eingelötet wurde. Dann war abermals mein Misstrauen geweckt, und ich habe mir die Mühe gemacht, die Anlage einmal zu öffnen und mir das alles genauer anzuschauen. Was ich dann vorgefunden habe, lies mich wütend, sehr wütend werden.
Pfusch beim Verdichter Austausch
Das Expansionsventil und der Filtertrockner (das versiffte blaue Teil) wurde definitiv nicht getauscht. Die Isolierungen der Kältemittelleitungen wurden aufgerissen und nicht mehr angebracht, auch die geschmolzene Isolierung am Verdichter wurde nicht ersetzt bzw. gar nicht mehr angebracht obwohl er es mir versprochen hatte. Unter dem neuen Verdichter war schon eine Pfütze Kondenswasser, die ganze Anlage sieht innen gammelig aus. Und das schon nach 2 Jahren. Unvorstellbar wie die wohl nach sagen wir mal 10, 15 oder 20 Jahren aussehen wird. Wobei sie in diesem Zustand definitiv dieses Alter nicht erreichen wird.
Auch der defekte Verdichter hat mich beunruhigt. Daher hatte ich schon im Dezember, während ich auf den Serviceeinsatz gewartet habe, einen Logger gebaut, mit dem ich meine Stromzähler mitloggen kann, sowie Vorlauf- und Rücklauftemperaturen um zu beobachten was die Anlage denn so treibt. Und was ich da alles herausgefunden habe (häufige 3-Minuten-Takte, Software-Probleme), ist bei einem so namhaften Hersteller wie Viessmann ebenso unglaublich wie die überaus miserable Qualität dieser gesamten Anlage. Diesen Erkenntnissen werde ich demnächst einen separaten Blog-Beitrag widmen, sonst wird das hier zu lang.
Austausch der kompletten Heizung
Das alles habe ich dann jedenfalls per Mail an Viessmann, Heizungsbauer und Denkinger gesendet, und auf eine Problemlösung gedrängt. Bei Denkinger hat man mir zugestimmt, dass eine Heizung nach 2 Jahren SO nicht aussehen darf. Das Thema wurde von Denkinger sehr ernst genommen und Viessmann zu einer Lösung aufgefordert. Wieder ein paar Wochen später hat sich dann tatsächlich jemand von Viessmann gemeldet. Meine Heizung soll komplett ausgetauscht werden. Das Problem ist nur, dass die innenaufgestellte 200-A AWCI-AC 201.A07 aus gutem Grund nicht mehr herstellt wird, einen Nachfolger gibt es nicht. Viessmann hat nur noch die innenaufgestellte 201.A10 im Programm, die aber deutlich mehr Leistung hat und für unser Haus überdimensioniert wäre. Daher hat Viessmann mir vorgeschlagen, die A10 mit Hybridspeicher einzubauen, mit zusätzlicher Heizkreispumpe und Mischer. Wahnsinns Installationsaufwand, fragwürdige Effizienz, noch höhere Fehleranfälligkeit. Für mich keine Option. Da ich mich inzwischen intensiv mit der Thematik beschäftigt habe, wusste ich, dass Viessmann gerade dabei ist eine neue Generation an Split-Wärmepumpen auf den Markt zu bringen. Die sind allerdings noch nicht lieferbar im Moment. Mein Vorschlag, dass wir dann die innenaufgestellte 200-A gegen eine 200-S, also Split-Wärmepumpe mit Außenteil tauschen, wurde auch sofort akzeptiert.
Allerdings sind noch sehr viele Fragen offen.
Was passiert mit den Löchern in den Kellerwänden?
Wo wird das Außenteil stehen?
Wann wird das ganze stattfinden?
Was ist mit der Preisdifferenz (die Split Anlagen sind günstiger als die innenaufgestellten)
uvm…
Ich werde hier wieder berichten wenn es was neues gibt! Was aber sicher ist, die ganze Geschichte wird mich noch viel Zeit und Nerven kosten.
Eines ist jedenfalls sicher: Von Viessmann sind wir zutiefst enttäuscht. Von der miserablen Qualität, vom miserablen Service, von der Art und Weise, mit dem Endkunden umzugehen. Ich kann zum jetzigen Zeitpunkt nur jedem dringend davon abraten, sich eine Viessmann Wärmepumpe installieren zu lassen. Ich bin in der Viessmann Community inzwischen recht aktiv, und kann sagen dass das kein Einzelfall ist. Die 200-A 201.A07 hat diverse Serienprobleme. Die massenhaft sterbenden Verdichter hat Viessmann inzwischen öffentlich zugegeben und die Garantie auf den Verdichter auf 10 Jahre verlängert. Nur was nützt das, wenn er dann nach 11 Jahren wieder mal kaputt ist. Das ist doch keine dauerhafte Lösung.
Und noch eine wichtige Erkenntnis für alle Bauherren: Eine innenaufgestellte Wärmepumpe ist eine bauliche Einbahnstraße. Die Öffnungen in den Kellerwänden passen nur für exakt diesen einen Typ und Hersteller. Ich würde inzwischen jedem davon abraten, sich eine innenaufgestellte Wärmepumpe einbauen zu lassen. Falls der Umbau auf die Split-Anlage tatsächlich kommt, haben wir eine Menge Geld in den Sand gesetzt für die großen Betonlichtschächte, schallentkoppelter Betonsockel, Aufpreis der innenaufgestellten Wärmepumpe. Ja, das war der größte Fehler beim Hausbau!
PS: Die zwei Paletten mit dem kaputten und dem fälschlicherweise zu viel gelieferten neuen Verdichter stehen immer noch im Keller. Ich glaube 4 mal habe ich es inzwischen angemahnt. Es ist jetzt Mitte Mai! Viessmann wird die Spedition beauftragen die Teile abzuholen. Hahaha.
Nun wohnen wir ja schon fast zwei Jahre im neuen Haus, und ich hatte kürzlich beim Filterwechsel auch mal einen Blick in das Verteilergehäuse geworfen…und Dinge entdeckt, die mich stutzig gemacht haben. Konkret handelt es sich um Konstantvolumenstromregler aus dem Profi-Air Programm der Fränkischen Rohrwerke.
Nur leider macht ein konstanter Volumenstrom an dieser Stelle absolut keinen Sinn. Der Vitovent hat 4 Lüftungsstufen: Grundlüftung (1), Reduzierte Lüftung (2), Nennlüftung (3) und Intensivlüftung (4). Natürlich ist der Volumenstrom in jeder Stufe unterschiedlich. Der Vitovent erzeugt einen maximalen Volumenstrom von 300m³/h bei Intensivlüftung auf Stufe 4. Bei Nennlüftung mit 50% sind es dann 150m³/h.
Vor jedem Schlauch war nun ein Konstantvolumenstromregler, der auf 20m³/h eingestellt war. Sowohl in der Zuluft, als auch in der Abluft. Für die Zuluft haben wir 7 Schläuche, d.h. 7 x 20m³/h, wären 140m³/h. Das heisst: Selbst auf Nennlüftung bremsen diese Teile den Luftstrom permanent, und bei Intensivlüftung arbeiten sie komplett gegen den Ventilator und verhindern einen höheren Volumenstrom.
Da ich kein Experte bin, habe ich in einem Forum nachgefragt, in dem es durchaus Leute mit sehr tiefem Fachwissen gibt. Letztendlich habe ich diese Teile einfach raus genommen, und einen echten Aha-Effekt erlebt:
Plötzlich ist die Lüftungsanlage extrem leise und kaum zu hören bei Nennlüftung
Bei Nennlüftung kommt jetzt deutlich mehr Luft raus, und die Abluft zieht merklich besser
Die Intensivlüftung macht jetzt auch das, was der Name verspricht: Intensiv lüften
Diese völlig ungeeigneten Konstantvolumenstromregler haben also in erster Linie den Volumenstrom gebremst und Lärm erzeugt. Zum Glück bin ich selbst darauf gekommen! Verstehe nicht wie ein Fachmann sowas machen kann…
Ein weiterer Tipp aus dem Forum war dann, die Luftverteilung mit einem günstigen Anemometer (HoldPeak HP-866B) und eines umgebauten Trichters (in meinem Fall ein Blumentopf) zu ermitteln und ggf. einzustellen anhand der in der Auslegung ermittelten Werte für jeden Raum. Das hat auch erstaunlich gut funktioniert und war wirklich hilfreich.
Aber das war noch nicht alles. Meine Nachfrage im Haustechnik-Forum ergab unter anderem, dass auch völlig ungeeignete Decken-/Wandventile verbaut wurden. Im Wohnzimmer und im Büro hatten wir das Problem, dass diese Teile unangenehme Zugluft erzeugt haben. Das hatte ich beim Installateur auch schon angesprochen, aber keine hilfreiche Antwort erhalten. Auf Empfehlung aus dem Forum habe ich nun an allen Auslässen die Zehnder Luna S125 bzw. E125 montiert. Und was soll ich sagen…ein Unterschied wie Tag und Nacht! Keine Zugluft mehr und sogar optisch schöner und deutlich hochwertiger. Warum nicht gleich so?!
Über 3 Jahre ist es nun her, dass wir diesen Baublog ins Leben gerufen haben. Seit fast zwei Jahren sind wir eingezogen, Garten und Carport sind inzwischen auch fertig. Sehr viel Neues gibt es nicht mehr zu berichten, abgesehen von diversen Heizungsproblemen, ein paar Optimierungen und Erfahrungen.
Daher machen wir uns gerade Gedanken, was mit dem Blog passieren soll. Online lassen und weiterhin Zeit in die Pflege investieren?Oder einfach abschalten?
Laut Google Statistik gibt es Monat für Monat zahlreiche Besucher aus Deutschland die über gezielte Suchanfragen hier landen.
Uns würde interessieren:
Wer sind diese Besucher?
Ist unser Blog hilfreich?
Beeinflusst er eure Entscheidung?
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
Habt ihr euren Denkinger Verkäufer auf den Blog angesprochen? Falls ja, wie war die Reaktion?
Hat euch jemand anderes auf den Blog angesprochen (von Denkinger, Handwerker, Bekannte, …)?
Wir würden uns freuen wenn ihr uns Feedback (Email siehe Impressum!) geben könntet damit wir entscheiden können, wie es hier weiter geht. Danke!
Rund 10 Monate lief unsere Vitocal nun mehr oder weniger ohne Probleme. Also sie lief zumindest ohne Ausfälle, hat hin und wieder einen Fehler in die Meldungshistorie eingetragen, aber den hatte Viessmann ja wie berichtet als “ist halt so” erklärt.
Anfang Februar haben sich nun wieder einmal Pfützen unter der Heizung gebildet. Zuerst hat uns der Heizungsbauer seinen Techniker geschickt, der konnte allerdings nichts ausrichten, aber immerhin feststellen, dass es Kondenswasser sein muss, das aus der Styroporkiste austritt, in welchem der Verdampfer wohnt. Jedenfalls wurde dann der Fall wieder an Viessmann weitergegeben. Die haben sich dieses Mal auch sehr schnell gemeldet und sind mit 2 Technikern zu uns gekommen. Die komplette Heizung musste aus ihrem Eck heraus geschoben werden, dazu mussten alle angeschlossenen Kabel abgeklemmt werden. Es wurden Nieten vom Gestell entfernt, was sonst noch gemacht wurde, weiss ich leider nicht genau. Die Tür wurde geschlossen und Dank Corona muss man ja sowieso auf den Abstand achten. Nach knapp 4 Stunden war die Operation dann beendet und die Techniker haben sich verabschiedet.
Soweit so gut, allerdings wurde dann gegen Abend der Boden kalt, am nächsten Morgen war er dann ganz ausgekühlt. Die Heizung hat für den Vorlauf 26-27°C angezeigt, für den Rücklauf nur 21°C. Und das war auch die Temperatur die der Vorlauf vom Gefühl her hatte. Also wieder dem Heizungsbauer Bescheid gesagt, er schickt mir einen von seinen Leuten, von Viessmann kriegt man so schnell niemand her war die Aussage.
Viessmann repariert also die Heizung, danach läuft sie nicht mehr richtig, aber lösen soll das Problem dann der Heizungsbauer der gar nicht dabei war. Nicht besonders sinnvoll, aber ok. Der Techniker kam dann auch am nächsten Tag, meinte erst meine Heizkurve wäre falsch eingestellt. Die Heizung lief aber mit diesen Parametern (Neigung 0.2, Steigung -2) seit Monaten wie ich ihm dann mehrfach erklärt habe. Schließlich hat er dann die Vorlauftemperatur selbst gemessen und festgestellt, dass die Vorlauftemperatur, die die Heizung anzeigt, nicht stimmt. Offenbar hat der Temperaturfühler etwas abgekriegt.
Der wurde dann ein paar Tage später getauscht, seither läuft sie wieder wie gehabt. Naja, fast. Was genau der Viessmann Techniker alles an den Parametern geändert hat und welche Firmware-Updates er eingespielt hat, weiss ich (leider!) nicht und es war auch auf Nachfrage nicht mehr herauszufinden. Jedenfalls war die Nennleistung der Sekundärpumpe auf 90% gestellt, die hatte ich nach Rücksprache mit dem Heizungsbauer auf 70% gestellt um das Strömungsgeräusch vom Überströmventil zu reduzieren.
Hier ein paar Bilder wie unsere Vitocal nach rund einem Jahr aussah. Wieder mal nicht sehr überzeugend was Viessmann hier abgeliefert hat.
Lange ist es schon wieder her, seit wir hier den letzten Status berichtet hatten. In der Zwischenzeit ist einiges passiert, wir waren zusammen mit unserem Gartenbauer fleißig am schaffen. Und auch unser Doppelcarport mit Fahrradraum steht inzwischen. Der war eine Maßanfertigung, musste ja genau über Eck ans Haus und aufs Grundstück passen. Deshalb – und auch aufgrund seiner Dimensionen – haben wir das dann einem Fachmann überlassen. Unser Verkäufer von Denkinger hatte da eine Empfehlung für uns, und auch gleich ein erstes Angebot eingeholt. Das hat soweit auch alles gut geklappt, die Einzelteile waren perfekt vorbereitet und der Carport war dann recht schnell aufgebaut.
Hinterm Haus hatten wir wie berichtet die Tiefbordsteine gesetzt, dann einen Großteil mit unserem Aushub verfüllt. Und letztendlich dann noch eine Schicht gute Erde aufgefüllt, auf der wir dann den Rasen eingesät haben. Der ist dann auch prächtig gewachsen und inzwischen schon schön dicht. Den Randstreifen mit den Tiefbordsteinen haben wir mit Basaltschotter aufgefüllt.
Vorm Haus haben wir einige LKW-Ladungen Schotter verarbeitet und den Unterbau für die Terrasse hergestellt. Darauf eine Schicht Edelsplitt und letztendlich dann die Terrassenplatten verlegt. Im Hofbereich mussten wir ebenfalls viel mit Schotter auffüllen und die Fundamente für den Carport herstellen. Auf der Grenzseite haben wir ein langes Streifenfundament betoniert und darauf dann nochmal eine schmalere Stützmauer betoniert, auf der dann auch der Carport aufgesetzt wurde. Auch hier dann mit Schotter den Unterbau hergestellt, eine Schicht Edelsplitt drauf, und dann (bei 34°C im Schatten) in der prallen Sonne die Betonpflastersteine verlegt.
Im Vorgarten, also zwischen Terrasse und Straße, haben wir nochmal einige Kubikmeter Boden zum Auffüllen benötigt. Auch hier haben wir wieder den guten, aufbereiteten Boden genommen, den wir hinten auch verwendet hatten. Und auch hier hat es sich bewährt, der Rasen ist super gewachsen, nahezu Unkrautfrei bis jetzt. Er wurde schon von zahlreichen Spaziergängern bewundert und bestaunt 🙂
Jetzt fehlen noch die Pflanzen. Die werden wir auch demnächst noch setzen, Herbstzeit ist Pflanzzeit. Geplant sind einige Sträucher und eine Hecke.
Und hier noch ein paar Handybilder aus den letzten Monaten:
Um das Haus herum haben wir nun Tiefbordsteine gesetzt, um einen Spritzschutzstreifen abzugrenzen. Der wird dann später mit Basaltsteinen aufgefüllt.
Die vorhandene Erde bzw. den Aushub vom Mauergraben haben wir gleichmäßig verteilt. Den Rest füllen wir mit “besserer” Erde auf, auf der dann auch mal Rasen wachsen kann. Jetzt wäre ein paar Tage Regen durchaus hilfreich, dass der völlig ausgetrocknete, steinharte Boden etwas aufweicht und sich gleich etwas setzt.
Vor dem Haus haben wir schon die grobe Grundfläche für die Terrasse aufgeschottert.
Bevor wir mit der eigentlichen Gartengestaltung anfangen können, brauchen wir eine Stützmauer, damit wir das Gelände eben auffüllen können. Daher musste zuerst wieder einmal der Bagger ran, um einen ordentlichen Graben für ein frostsicheres Fundament auszuheben. Der wurde dann wieder mit Schotter bzw. Mineralgemisch auf passende Höhe verfüllt und verdichtet.
Danach konnten wir dann die L-Steine (bzw. Mauerscheiben, mit Bewehrung) setzen und einbetonieren.
Bevor es mit dem Gartenbau los gehen konnte, musste noch eine mineralische Abdichtung über dem Sockelbereich angebracht werden, um den Putz vor Feuchtigkeit zu schützen. Nach Norm muss die Abdichtung mindestens 5cm über das Geländeniveau reichen.
In der Denkinger Leistungsbeschreibung steht ausdrücklich drin, dass diese Abdichtung nicht enthalten ist und bauseits erfolgen muss. Das hängt wohl damit zusammen, dass das zukünftige exakte Geländeniveau beim anbringen des Außenputzes meistens noch nicht feststeht.
Die Abdichtung habe ich daher selbst vorgenommen. Die Gipser von Wofa haben mir Knauf Sockel-Dicht empfohlen. Das habe ich dann besorgt und in mehreren Schichten mit der Rolle aufgetragen.
Als das dann durchgetrocknet war, habe ich das Ganze wieder mit der Fassadenfarbe überstrichen, die mir Wofa freundlicherweise zur Verfügung gestellt hat. Nun fällt die Abdichtung fast nicht mehr auf, nur noch eine kleine Kante vom Abkleben ist zu sehen.